28.07-23.08

Schweden sollte man, wenn man Reiseportalen glauben soll, im Sommer bereisen. Na gut, haben wir gemacht.

Die Anreise vom Süden Österreichs (Graz) bis Rostock (D) verlief unspektakulär, wenn man davon absieht das wir in Magdeburg wegen eines undichten Bremszylinders, eine Fiatwerkstätte anfahren mussten. Nach der Rep. (schnell und prof) ging's weiter bis Rostock. Nachdem wir nicht vorgebucht hatten, mussten wir von vormittag bis 23:30 warten bis wir auf die Fähre durften. Die Wartezeit haben wir auf einem PP an der Küste verbracht. Als kleiner vorgeschmack wurde schon mal in der Ostsee gebadet. Erfrischende 22°c Wassertemperatur. Bei 33° )Lufttemp.) die richtige Abkühlung.

01.08 Jetzt Geht's erst richtig los.

Nybrostrand 

GPS 55.42811 13.9571

Nach Wasser tanken, (ist hier fast schwerer als in GR) haben wir jetzt unseren ersten SP gefunden. Es ist praktisch unser erster Badetag in S. Bei diesigen Wetter 28° Luft und fast schon Adria Wassertemperaturen 23,5° das richtige Programm.

02.08

Nogersund

GPS 56.0032 14.73665

Nachdem auch wir nicht von den Tücken der Technik verschont werden, waren wir heute gezwungen einen kleinen Abstecher zu einem Womo Händler zu fahren um unseren spinnerten Kühli einer Reinigung zu unterziehen. Hat uns ca. 40 km und 4 gute Puntigamer-Biere gekostet.

Nach einem weiteren Abstecher nach Kristianstad, stehen wir hier gut, zwar nicht ganz günstig (160 SK), aber was solls, man gönnt sich ja sonst nichts und es ist recht kurzweilig den lebhaften Hafen so schön zu überblicken. Selbst das Wasser versöhnt uns mit der Ostsee.

03.08

Ein kurzer Fototermin noch vor der Brücke nach Öland, danach ging's über die Brücke und gleich rechts herum wo einige Sehenswürdigkeiten auf uns warteten, zb. ein ca. 1000 jahre altes Wikingergrab und einige Windmühlen die fast so etwas wie das Wahrzeichen von Öland sind. 

 

Ottenby

GPS  56.5537  16.6410

Schade! Unser heutiger Bade und Übernachtungsplatz. So dachten wir bei der Ankunft. Leider ist das Meer voller Algen und Quallen. Es riecht regelrecht nach verfäulnis. Nachdem wir schon viel zeit für die suche nach einem Bade und Nächtigungsplatz verbraucht hatten blieb es nur unser Nächtigungsplatz.

Auf Grund dieser Erfahrung entschlossen wir uns Öland zu verlassen und unser Glück auf dem Festland zu suchen.

04.08

Rockneby

GPS  56.8278  16.41796

Endlich ein Platz wo man baden kann. Anscheinend ist gerade ein großes Pfadfinderlager zu Ende gegangen, sonst hätten wir hier keinen Platz gefunden. Heute haben wir einen Faulenzertag eingelegt. Hier schaut das Wasser optisch recht gut aus, aber auf ca. 10 m Steg kann man geschätzte 50 Quallen sehen. GsD sind es nur kleine, ca 4-8cm, für uns aber doch gewöhnungsbedürftig. Die Einheimischen stören sich daran nicht, die sind mit der verschmutzten Ostsee groß geworden, es dürfte auch nicht überall so sein.

05.08

Um den Verkehrsstau auf der E22 auszuweichen sind wir auf Nebenstraßen ausgewichen und haben nebenbei SP's mit Bademöglichkeiten gesucht, Dabei auch in Västervik Altstadt und Fußgämgerzone besucht, Kaffee geschlürft, sind aber wegen des langen und heißen Sommers, der Schweden noch Haupturlaubs Zeit erst spät fündig geworden. Kvarsebo sollte es sein, wurde es aber doch nicht. Die Eingeborenen wollten sich die Sicht aufs Wasser nicht nehmen lassen, also fuhren wir einige Kilometer weiter nach

Albergo

GPS 58.7178 16.5970

zu einem Süßwassersee

06.08

Tystberga, NSD Stendörren, lauter Orte die wir auf der suche nach SP's angefahren sind, wo man auch durchaus übernachten könnte die uns aber nicht wirklich zugesagt haben, obwohl im Grunde nicht dagegen sprach.

Trosa wurde es. 

GPS  58.893 17.55065

Ein recht liebes Städtchen, zwar ohne sehenswertes, aber es bietet den, vor allem internationalen Skippern im weitläufigen Hafengelände recht viel. Verschiedene intern. Küchen, alle großen Bootsmotoren Hersteller sind vertreten. Ja hier im Hafen tut sich was.

07.08

 Jetzt haben wir es geschafft. Wir sind in Stockholm. Wir leisten uns wie so oft in der nähe von Großstädten einen CP. Er liegt ca. 9 km außerhalb, in

 

Ängby

GPS 59.337729, 17.900981

 

Die U-Bahn ist ca. 800 m entfernt. Die erste Runde mit Hop on Hop of zum sondieren haben wir hinter uns.

Morgen geht's weiter

 

08.08

Wie schon gestern sind wir auch heute mit Hop on Hop off die für uns interessantesten Punkte angefahren und genauer besichtigt bzw. fotografiert. Bei über 30 °c sind Stadt Besichtigungen für uns 70+ Besucher nicht mehr wirklich angenehm. Stockholm hat uns recht gut gefallen, vor allem die vielen Unter und Überführungen der vielen Wasserwege sind interessant.

PS: Beim heim fahren zum CP mit der U-Bahn hatten wir einen 1\2 stündigen Zwangsaufenthalt weil eine Frau ohnmächtig wurde, wobei wir mit einer Frau ins Gespräch gekommen sind. Dabei kam heraus, dass sie eine Brasilianerin mit griechischen Vater ist, in Deutschland sprachen studiert hat, jetzt im Rahmen von Polizistenaustausch in Schweden ist und inzwischen mit einem Schweden verheiratet ist. Übrigens, die Frau die uns den Aufenthalt "beschert" hat, hatte einen Kreislaufkollaps.

09.08

Heute früh sind wir weitergefahren. Sozusagen Urlaub vom Besichtigungs Stress.

Wie's aus schaut wird es aber mit dem Baden in den Seen auch Probleme geben. Auf Grund der lang anhaltenden Dürre sind viele Seen Bakterien belastet.

 

Beim ersten gab's gleich ein Badeverbot, bei dem hier in

 

Morgongava

GPS 59.92756 16.9545

wird nur gewarnt. Nachdem aber die Einheimischen mit Kleinkindern baden, wird es wohl doch nicht so arg sein.

Ach ja falls ich es noch nicht erwähnt habe, seit 26.07 besteht in ganz Schweden ein generelles Grillverbot im freien.

10.08

Nachdem wir in der Früh noch nicht wissen wohin es uns verschlägt, fahren wir einfach einige evtl. Sehenswürdigkeiten und Attraktionen an. Dabei Kommt uns das größte

Dala Häst der Welt(in Avesta), Ein Visentpark(bei Avesta) und in Falun (Hopptorn=Sprungschanze) unter.

Dort oben wollten wir auch nächtigen, haben aber wegen des kräftigen Windes davon Abstand genommen.

Statt dessen  sind wir auch bei Falun

am Stangtjärnen See gelandet. GPS  60.63208  15.55321

11.08

Weiter geht's. In Rättviks haben wir die Kirche besucht, genauer gesagt haben uns die Kyrkställen (Kirchenställe) interessiert. Dort wurden früher die Pferde der Kirchenbesucher Warm gehalten. Gewundert haben wir uns über die Größe der Ställe. Dort konnten ja nur Ponys platz haben so klein sind die Ställe. Weiters haben uns die Spinkgkälla interessiert, handelt es sich doch um ein Phänomen.

Wo sonst gibt es einen künstlich geschaffenen natürlichen Springbrunnen. Ein bei Ölbohrungen im 18 ten Jahrhundert Bohrloch das man wegen Ergebnislosigkeit zugeschüttet hat, trotzdem blieb der Springbrunnen bis heute erhalten. Dazwischen haben wir natürlich auch immer Übernachtungsplätze vorzugsweise an Seen gesucht.

Skattungbyn ist es dann geworden.

GPS  61.20042 14.89699

12.08

Weiter ging es über Ekshärad wo wir den Friedhof mit seinen oft über mannshohen Lebensbäumen anschauten. 

Nach rund 360 km sind wir auch 360 km der Heimat näher gekommen. Gestern hatten wir unseren nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Zugleich war es auch ein Wetterumbruch. Die Hitzewelle ist gebrochen. Gestern abend hatte es schon kuschelige 14°c, das Wasser für uns Mittelmeer verwöhnte ist mit 18°c auch nichts mehr für Warmduscher.

Hier stehen wir GPS  59.05479  12.70777 und lassen uns die letzten Sonnenstrahlen aufs Haupt scheinen. 😆 JA man glaubt es kaum, nach Stunden im feuchten scheint jetzt wieder die Sonne.😎

13.08

Haverud war auch ein Ausflugsziel das wir uns ansehen wollten. Ein Schleusenwerk mit Trogbrücke und und .... Echt toll. Leider stand nur eine Schleusung auf dem Programm, darum an dieser Stelle ein Link.

Weiters wollten wir uns noch eine Wehranlage anschauen, haben uns aber, um das Schönwetter zu nutzen für einen Badeplatz entschieden.

Dalskog!

GPS 58.73416  12.29096

Wie üblich ist die anfahrt etwas gefinkelt. Durch Wälder über Feldwege wo man vermutet dort fährt nur der Bauer auf seine Felder, bis man plötzlich an einen kleinen Uferabschnitt mit einem Steg zum Schwimmen und einigen vertäuten Booten kommt. Das ganze schaut wie ein etwas größerer Teich aus, wenn man sich das aber auf Google ansieht sieht man das der See riesig ist. Wie weiter üblich natürlich mit einem WC, hier eine ganz witzige Variante. Ein Herzerlhäusl mit 2 Eingängen, dahinter aber nur einem Raum mit zwei nebeneinander montierten Toiletten sitzen.

14.08

Tanumshede!

Nicht umsonst sind die Felsritzungen die man hier auf einige Quadratkilometer verteilt findet, zum Weltkulturerbe. Es ist schon ein besonderes Gefühl wenn man die rund 3000 Jahre alten Ritzungen sieht.

Übernachtet haben wir in Bovallstrand.

GPS 58.47497 11.32669

Nicht wie angedacht am Strand, sondern wegen Platzmangel und Verbotes auf einem PP im neuen Ortsteil.

15.08

Über Ramsvik ging's weiter. Wieder einmal auf der Suche nach einer Kirche bzw. einem Friedhof um Wasser zu tanken.

Tanken erledigt, Mittagspause in Lysekil. Danach stand eine kostenlose Fährfahrt an.

Übernachtet haben wir in Rässö, (in den Schären an der Westküste.) Die Schären sind etwas ganz besonderes und üben einen starken Reiz aus.

GPS 58.10930 11.65381

 

16.08

Wir kommen Göteborg immer näher. Heute stehen wir an einer Festung am Fluss Nordreälvs und schauen erstmal den Enten zu. Später werden wir wohl den Berg erklimmen um die Burg in Augenschein zu nehmen. Die Burg haben wir nicht besichtigt, dafür haben wir eine Umwanderung des Burgfelsens gemacht.

Übernachtet haben am Fuße des Berges auf einen PP

GPS 57.860 11.998

17.08

Zur Abwechslung besichtigen wir Göteborg einmal vom Boot aus. Dazu kauften wir Karten für ein Paddan-Boot, natürlich zum Oldipreis von 290 anstatt 360 SEK.

Die Tour war recht interessant, ohne viel herum gehatsche viel sehenswertes gesehen, wie es in der Werbung der Bootstouren heißt, aus der Kröten Perspektive.😊

Bei der niedrigsten Brücke mussten wir uns sogar auf den Boden setzen.

Zum Abschluss gönnte ich mir ein "Menü" aus Fish & Chips und Gitte ein "Älg(Elch)-Kebab", nicht gerade zum Schnäppchenpreis von 20€.

Stadtbesichtigungen sind nicht unbedingt unsere Stärke, darum fuhren wir noch am selben Tag weiter.

In Onsala wollten wir eine, angeblich von einem Seeräuber erbaute Kirche mit eigenwilligen Interrieur, statt Heiligenfiguren, Schiffsmodelle. Leider hatte der Kirchenmann eine etwas voreilende Uhr, den obwohl noch eine halbe stunde offen sein sollte, war abgesperrt.

Also wieder an den Strand, diesmal in Stråvalla 

GPS 57.2967 12.1655

Ein wunderschöner Strand, der SP zwar zu bezahlen, wo,wann,wieviel ?????

Der SP ist vollkommen leer, einige Schritte in Richtung Strand und wir wissen warum. Es "riecht"und zwar der ganze Strand. Das was uns schon bei unserer DK Reise aufgefallen ist und was uns auf Öland, das baden in der Ostsee verkleidet hat, trifft auch hier zu. Die Ostsee ist stellenweise so stark verschmutzt das die Algen absterben und verfaulen.

Vielleicht ist es höher im Norden besser, aber selbst wenn, sind dort die Temperaturen nicht unbedingt zum baden animierend.

18.08

Heute haben wir einmal gar nichts gemacht. Obwohl das nicht ganz richtig ist. Das erste mal seit dem 01.08 sind wir keinen Kilometer gefahren oder haben etwas besichtigt.

Gitte hat die Handwäsche erledigt, ich hab ihr dabei zu geschaut. 😇

Nach anfänglichen Sonnenschein weht seit Stunden ein lebhaftes Lüftchen bei bedeckten Himmel aber noch angenehmen Temperaturen.

Den Geruch hat der Wind entsorgt, ab und zu kommen einige Radfahrer, oder Strandgeher vorbei, ansonsten stehen wir vollkommen alleine auf dem doch recht großen Platz.

19.08

Skummeslövsstrand

Hier stehen wir an einem von 3 befahrbaren Stränden, alle innerhalb weniger Kilometer. Noch immer haben wir Aprilwetter, wobei der Sonnenanteil bis jetzt sehr gering ist. Aber die Temperaturen sind angenehm und liegen bei ca. 22°c.

Da das Übernachten am Strand zu recht nicht geduldet wird, sind wir weitergefahren und sind zum Schloss Trollennäs bzw. zum Schlosspark in Eslöv gefahren. Leider kann man das Schloss selbst nicht besichtigen, es nur ob seiner Besonderheiten bestaunen 

GPS  55.8664 13.2420

20.08

Heute ist der Letzte Tag in Schweden. Wir sind nur noch ca. 50 Kilometer von Trelleborg entfernt, wo wir Schweden verlassen werden und mit der Fähre nach Rostock übersetzen werden.

Es ist Montag und die Hauptreisezeit ist vorbei, dementsprechend günstig sind die Fährpreise. 130€ für eine Tagespassage sind recht günstig.

21.08-23.08

Heimfahrt!

Wie schon bei der Anreise geht's wider ganz gemütlich über Nebenstraßen heimwärts. Es ist aber oft sehr mühsam den vielen oft sehr weiten Umleitungen die sich noch dazu überschneiden zu folgen. Ortsfremden sagen die Orte oft nichts die angeführt sind, Dem Navi kann man auch nicht folgen, ja es ist oft mühsam. dafür aber kommt man in Gegenden die man sonnst wahrscheinlich nicht sehen würde. Dazu kommen noch Eigenheiten die gelinde gesagt merkwürdig sind. So gibt es in teilen der neuen Bundesländer kaum eine kurve wo nicht ein Kurvenschild mit der dazu passenden Geschwindigkeitsbegrenzung steht. S-Kuven die man nur erahnen kann usw.

Was mich auch gewundert hat ist der streckenweise desolate zustand von Straßen die an Rumänien oder Albanien erinnern.

 

        Heimfahrt 2108                    Heimfahrt 2208                    Heimfahrt 2308         GPS 51.168  13.4731          GPS 48.5063 14.5021        GPS 47.1316 158.3209

Noch etwas Statistik.

27 Tage davon 5 tage auf Bezahl plätzen

 

Gef Km 5186

Diesel   L 480  660 €

Fähre,PP, Eintritte ca 590 €

Essen  180€ Restaurant 100€

Souveniers usw. 100€

Fazit:

Überspitzt ausgedrückt, würde ich sagen "Schweden wäre schön, wenn es die Schweden nicht gebe".

Willkommen habe ich mich eigentlich kaum einmal gefühlt, weder als normaler Tourist, noch als Camper. Man wird als Tourist "hingenommen", so wie man halt Schlechtwetter hin nimmt :-)  Es mag mit der Reisezeit zusammenhängen, den es war auch für die Schweden selbst Hauptreisezeit, somit eigentlich gerade in Südschweden ein Gedränge.

Die Schweden sind selbst Camper. Bei meiner Reise habe ich bemerkt, praktisch bei jedem Eigenheim steht ein WoWa und ein Bootstrailer mit Boot. Die etwas betuchteren haben ein WoMo mit Bootsanhänger, darauf eine Daycruiser, dazu noch einen Pferdeanhänger, womit sie wahlweise unterwegs sind.